Wie kann ich das Gedankenkarussell stoppen? Strategien gegen Grübeln und Selbstzweifel
- christianrose9
- 26. Mai
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Mai

Ein Gedanke huscht vorbei - dann bleibt er, wird größer, hartnäckiger und plötzlich kreist alles um dieses eine Thema. Du willst schlafen, aber dein Gehirn veranstaltet eine Mitternachtsparty mit Worst-Case-Szenarien.
Willkommen im Gedankenkarussell. 🤯
Manchmal geht es um etwas aus der Vergangenheit... manchmal vielleicht um eine Entscheidung, die du einfach nicht schaffst zu treffen... manchmal vielleicht um das Verhalten einer bestimmten Person - und du lässt dein Gehirn rattern als gäbe es kein Morgen...doch in Wahrheit drehst du dich nur im Kreis.
Lösungen? Fehlanzeige. Dafür mehr Druck, mehr Unsicherheit und mehr Erschöpfung.
Aber hier kommt die gute Nachricht: Du kannst aussteigen. Und zwar jederzeit. Und so leicht, wie es klingt, ist es eigentlich auch. 😉
In diesem Artikel findest du alltagstaugliche Impulse und konkrete Strategien, damit du endlich wieder Ruhe in deinen Kopf bekommst. 💪
Was passiert da eigentlich im Kopf?
Nachdenken ist etwas Wunderbares - solange es uns weiterbringt. Wenn es uns aber lähmt, festhält oder den Schlaf raubt, hat es sich in etwas anderes verwandelt: Grübeln. Gedanken, die sich im Kreis drehen, ohne Ziel, ohne Lösung. Das Gedankenkarussell läuft an - und macht selten von allein halt.
Oft wird es von einer Unsicherheit angetrieben. Einer Entscheidung, die schwerfällt. Einer Situation, die emotional aufwühlt. Oder einem Konflikt, der ungelöst im Raum steht. Die Gedanken springen von einem Szenario zum nächsten. Und während du versuchst, Klarheit zu gewinnen, verlierst du sie stattdessen immer mehr. 😬
Der Körper macht mit: Herzklopfen, Anspannung, Nervosität. Und irgendwann bist du nicht mehr nur auf dem Karussell - du bist mittendrin gefangen.
Gedankenkarussell stoppen Schritt 1: Was du nicht ändern kannst, musst du lernen zu akzeptieren!
Ich bin von meinem naturell her eher ein nachdenklicher Mensch und so habe auch ich in der Vergangenheit Stunden, Tage und Wochen damit verbracht, mir über bestimmte Dinge den Kopf zu zerbrechen - ohne dadurch groß meine Situation zum besseren gewandelt zu haben. ☺️
Irgendwann habe ich dann mal den folgenden Satz gelesen: "Was du nicht ändern kannst, musst du lernen zu akzeptieren." Im ersten Moment hat mich dieser Satz etwas getriggert... und vielleicht tut er es auch gerade mit dir, doch höre mich zu Ende an. 😅
Es gibt Dinge im Leben auf die wir keinen direkten Einfluss haben - die wir nicht oder nicht mehr ändern können. Was wir aber können ist unsere Sicht darauf zu verändern.
Überlege mal, wieviel Kraft und Energie es dich kostet, wieder und wieder darüber nachzudenken, was du damals vielleicht falsch gemacht hast - oder wieso Jemand sich auf eine bestimmte Weise verhält... und ändert sich dadurch überhaupt etwas zum Positiven???
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte Nein. 🤭
Und jetzt stelle dir vor, wieviel Energie es dich kostet, die Situation stattdessen so zu akzeptieren und anzunehmen. Ich weiß..."einfacher gesagt als getan!" aber glaub mir, langfristig ist dies die beste und meist auch einzige Lösung um Dinge endlich hinter sich zu lassen.
Dieses ständige sich im Kreis drehen sorgt für Wiederstand und Ablehnung - die letztlich vor allem gegen dich selbst arbeiten und dir Kraft rauben, die du doch besser einsetzten könntest: z.B. für Dinge, die du tatsächlich aktiv und konkret verändern kannst!
Wenn du also irgendetwas mit dir herum trägst, das dich wieder und wieder belastet (du aber wirklich nicht ändern kannst!), frage dich ob es möglich wäre, es einfach zu akzeptieren und anzunehmen - und falls du Schwierigkeiten hast, dann frage dich was genau dich davon abhält und arbeite daran!
Es gibt immer einen Weg! ✨
Gedankenkarussell stoppen Schritt 2: Dinge, die du ändern kannst
Wir haben jetzt bereits über Dinge gesprochen, die sich nicht oder nicht mehr wirklich ändern lassen... doch was machst du mit allem anderen?! 😅
Nun, um das Gedankenkarussell langfristig zu stoppen musst du überhaupt erstmal verstehen, was genau es in Bewegung setzt - also was dich stört oder anderweitig negativ beeinflusst.
Frage dich deshalb:
Die Ursache: Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe in ein bis zwei Sätzen so genau und präzise wie möglich auf, was dein Problem ist.
Die Wirkung: Im nächsten Schritt frage dich, warum dich dieses Problem stört. Gehe hier auch auf deine Gefühle, Bedürfnisse, Werte und Grundsätze ein. Was ist vielleicht in den Mangel geraten? Oder wo genau ist eine Grenze überschritten worden?
Auch hier gilt: sei so genau und präzise wie möglich!
Du kennst jetzt die Ursache und die Wirkung auf dich. Damit hast du die meiste Arbeit bereits getan!
Denn wenn du genau weißt, wo das Problem liegt und welche deiner Bedürfnisse oder Werte dadurch beeinflusst sind, kannst du dir einen "Schlachtplan" ausdenken. 📯
Überlege dir also, was du tun kannst um das Problem zu lösen oder die Situation wieder ins Gleichgewicht zu bringen. So hast du am Ende eine konkrete Schritt- für- Schritt Anleitung und weißt genau, was zutun ist!

Erste Hilfe für akute Karussell- Fahrten
Gerade wenn du noch am Anfang stehst, deine Gedanken wieder unter Kontrolle zu bekommen, kann es hier und da auch mal zu kleinen "Rückfällen" kommen. Nicht die Hoffnung verlieren! 🤞
Für solche Situationen hast du hier ein paar leicht umzusetzende Tipps to- go:
Die 4- 7- 8- Methode:
Wenn der Kopf rotiert und sich kein Ausweg zeigt, hilft oft ein erster, bewusster Schritt: Atmen. Und zwar so, dass der Körper das Signal bekommt: „Alles gut. Ich bin da.“
Die 4- 7- 8- Methode ist ein einfaches, aber effektives Mittel: vier Sekunden einatmen, sieben Sekunden halten, acht Sekunden ausatmen. Zwei, drei Durchgänge – und du bist wieder einen Moment näher bei dir.
Alternativ funktioniert manchmal auch ein Gedanken-Stopp. Ein bewusstes inneres „Halt!“, laut gedacht oder sogar ausgesprochen. Andere haben ein Gummiband am Handgelenk, das sie leicht schnipsen, um sich daran zu erinnern: Ich muss nicht jeden Gedanken glauben. Ich darf Stopp sagen.
Und dann gibt’s da noch den humorvollen Ansatz: Stell dir vor, dein Grübelgedanke trägt eine alberne Mütze und spricht mit einer Donald-Duck-Stimme. Klingt komisch? Ist es auch. Aber genau das hilft, Abstand zu gewinnen. 😄
Stift raus - Gedanken aus:
Ein altbewährter Trick: Schreiben. Nicht perfekt, nicht literarisch. Einfach raus damit. Alles, was im Kopf kreist, darf auf Papier. Du brauchst kein teures Journal, ein Schmierzettel tut es auch. Hauptsache, du gibst deinem inneren Chaos eine Bühne - und nimmst ihm damit die Macht.
Manche schreiben morgens, um klarer zu starten. Andere abends, um ruhiger zu schlafen. Drei einfache Fragen können helfen: Was beschäftigt mich? Was habe ich geschafft? Was darf ich loslassen?
Was dann passiert, ist fast magisch: Die Gedanken sortieren sich. Oder sie verlieren ihren Schrecken. Und manchmal stellt sich die wichtigste Erkenntnis ganz leise ein: Ich bin nicht meine Gedanken.
Entscheidungen treffen - ohne den Verstand zu verlieren:
Entscheidungen sind wie Kreuzungen. Je mehr Wege möglich sind, desto länger steht man. Und je länger man steht, desto mehr Argumente findet das Gehirn - für und gegen alles. Willkommen im Premium-Karussell. 🤭
Was hilft, ist z.B. ein Perspektivwechsel. Tu so, als würdest du jemand anderem helfen. Was würdest du raten? Meist liegt darin schon deine eigene Wahrheit.
Wenn du noch mehr wissen willst - Ich habe bereits einen umfangreichen Artikel zu diesen Thema mit vielen weiteren Hilfestellungen geschrieben. 😉
Diesen findest du hier:
Achtsamkeit im Alltag - ganz ohne Räucherstäbchen:
Achtsamkeit hat nichts mit Esoterik zu tun - sondern mit Aufmerksamkeit. Du musst nicht stundenlang meditieren, um deinem Kopf eine Pause zu gönnen.
Manchmal reicht es, bewusst den Kaffee zu trinken. Das Wasser auf der Haut beim Duschen zu spüren. Den Boden unter den Füßen zu fühlen.
Ein Mini-Moment genügt: Atmen. Spüren. Da sein. Nicht perfekt. Aber präsent.
Für alle, die mit Meditation nichts anfangen können: Probiere achtsames Gehen. Handy in der Tasche, Kopf nach außen. Oder schau beim Abwasch mal, wie das Wasser perlt.
Klingt simpel. Ist es auch. Aber gerade das macht es so wirkungsvoll! 😊
Selbstzweifel - Wenn du dir selbst im Weg stehst:
Es gibt Tage, da scheint alles okay - und plötzlich ist er da: der innere Kritiker. Leise, hartnäckig, nervig. Er flüstert dir zu, was du alles nicht kannst, nicht bist, nicht wert bist. Und schon bist du wieder drin im Karussell.
Was hilft? Deine Perspektive! Zweifel sind keine Feinde. Sie zeigen, dass dir etwas wichtig ist. Dass du es richtig machen willst. Aber sie sind nicht die Wahrheit.
Ein kleiner Trick: Stell dir vor, dein innerer Kritiker ist ein Gast. Er darf da sein. Aber er bekommt kein Mikrofon. Du entscheidest, wer reden darf!
Und vielleicht hilft dir einer dieser Gedanken: "Ich darf Fehler machen - sie machen mich menschlich" oder "Ich bin mehr als meine Leistung" und wie wäre es mit "Ich muss nicht perfekt sein, um wertvoll zu sein." 💕
Du kannst aussteigen!
Selbst wenn du alles tust - es kann passieren, dass das Gedankenkarussell wieder anspringt. Und das ist okay. Rückschritte gehören zum Weg. Wichtig ist nur, dass du es bemerkst. Dass du nicht glaubst, du wärst zurück auf Null. Du hast Werkzeuge. Du hast Erfahrung. Du hast Wahlmöglichkeiten.
Und manchmal hilft auch ein Augenzwinkern: „Na, du schon wieder? Setz dich, trink einen Tee - aber ich fahre heute nicht mit.“
Das Karussell in deinem Kopf hat keinen Fahrplan. Du bestimmst, ob du mitfährst. Und du kannst jederzeit aussteigen - auch wenn es am Anfang wackelig ist.
Du musst nicht alles kontrollieren. Nur wissen, dass du entscheiden darfst. Über deine Gedanken. Deinen Umgang damit. Und darüber, was dir guttut.
Dein Christian
P.S.: Erzähl mir deine Geschichte! 💬 Kennst du das Gedankenkarussell auch? Was hilft dir, um auszusteigen? Ich freue mich riesig, von dir zu hören - direkt in den Kommentaren oder als Email. Deine Erfahrung kann auch anderen helfen! Und vielleicht entsteht genau daraus etwas Neues. 🤞
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