"Wie lerne ich Grenzen zu setzen?" - Warum wir oft „Ja“ sagen, obwohl wir „Nein“ fühlen
- christianrose9
- 19. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen

Kennst du das Gefühl, wenn du eigentlich keine Zeit oder Energie hast, aber trotzdem „Ja“ sagst?
Sei es zu einem Diensttausch auf der Arbeit, dem Kuchenverkauf in der Schule oder dem Besuch bei Tante Helga - obwohl du innerlich schon längst auf dem Zahnfleisch kriechst?
Willkommen im Club der Ja-Sagerinnen! 😅
Viele Menschen geraten in diese Falle: Sie helfen gerne, sind empathisch und möchten niemanden enttäuschen. Doch wenn wir ständig die Bedürfnisse anderer über unsere eigenen stellen, zahlen wir einen hohen Preis: Überlastung, Erschöpfung und manchmal sogar gesundheitliche Beschwerden.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du Schritt für Schritt lernst, gesunde Grenzen zu setzen – mit Herz, Klarheit und einem Hauch Humor. Damit du in Zukunft öfter Ja zu dir selbst sagen kannst. 💛
Was sind gesunde Grenzen - und warum brauchen wir sie?
Gesunde Grenzen zu setzen bedeutet, sich selbst ernst zu nehmen. Es geht darum, ein Gespür dafür zu entwickeln, was dir guttut - und was nicht. Grenzen sind wie der Gartenzaun deiner Seele: Sie schützen dich vor Übergriffen, emotionaler Vereinnahmung und Überforderung.
Warum sie so wichtig sind:
Sie fördern deine Selbstachtung
Sie schützen dich vor Burnout
Sie helfen dir, Beziehungen auf Augenhöhe zu führen
Andere begegnen dir mit mehr Respekt – weil du deine Bedürfnisse sichtbar machst
Du spürst mehr Energie und Lebensfreude
Grenzen sind also kein Zeichen von Egoismus, sondern Ausdruck von gesunder Selbstfürsorge! 💪
Warum wir oft „Ja“ sagen, obwohl wir „Nein“ fühlen
Schon als Kinder lernen viele von uns: Brav sein heißt, zu helfen. Nicht aufmucken. Sich anpassen. Und so entsteht früh das Gefühl, dass ein Nein gefährlich ist - es könnte ja Ablehnung, Schuld oder sogar einen Streit auslösen.
Viele Menschen sagen deshalb Ja, weil sie Angst haben, andere zu enttäuschen. Sie wünschen sich, gemocht oder gebraucht zu werden, und haben möglicherweise schlechte Erfahrungen mit Konflikten gemacht.
Oft treibt sie dabei auch ein innerer Glaubenssatz an, wie etwa: "Sei hilfsbereit!" - ganz gleich, was es kostet.
Doch die Wahrheit ist: Wenn du ständig anderen Menschen hilfst, immer für sie da bist - Wer achtet dann auf dich?
Die Verbindung zwischen Bedürfnissen & Grenzen
Bevor du gesunde Grenzen setzen kannst, musst du natürlich erstmal wissen, wo deine Grenzen überhaupt liegen - und das hängt eng mit deinen Bedürfnissen zusammen...
Frage dich deshalb regelmäßig:
Was brauche ich gerade?
Was "muss" ich wirklich tun - und was tue ich, weil ich es will?
Was raubt mir Energie – was gibt mir Energie?
Was kostet es mich selbst, wenn ich hier jetzt Ja sage?
Was kostet es mich wirklich, wenn ich hier stattdessen Nein sage?
Was würde ich tun, wenn ich auf niemanden Rücksicht nehmen müsste?
Kleiner Tipp: Führe ein Bedürfnis-Tagebuch für ein paar Tage - du wirst überrascht sein, was du über dich lernst! ✨
7 Anzeichen dafür, dass du deine Grenzen nicht (mehr) beachtest
Du sagst „Ja“, obwohl du innerlich „Nein“ fühlst
Du fühlst dich ständig müde und ausgelaugt 😴
Du bist schnell gereizt oder genervt
Du hast Schuldgefühle, wenn du mal an dich denkst
Du merkst körperliche Beschwerden (z. B. Kopfschmerzen, Verspannungen)
Du spürst Unzufriedenheit oder Groll gegenüber anderen
Du verlierst die Freude an Dingen, die dir eigentlich wichtig sind
Wenn dir mehrere dieser Punkte bekannt vorkommen, ist es höchste Zeit, deine inneren Stoppschilder wieder sichtbar zu machen. 🛑
Liebevoll Nein sagen
Ein Nein muss nicht hart, verletzend oder abweisend sein. Es kann freundlich, klar und sogar humorvoll rüberkommen. Wichtig ist, dass es aus deiner inneren Überzeugung kommt.
Hier hast du eine kleine Sammlung von hilfreichen Formulierungen:
„Ich verstehe dein Anliegen, aber ich kann das gerade nicht übernehmen.“
„Danke fürs Fragen - diesmal leider nicht.“
„Ich brauche gerade Zeit für mich, um aufzutanken.“
Die Sandwich-Methode: (Positives – Nein – Positives)
Mein persönlicher Favorit! 🤣 Zunächst sagst du etwas Positives zu dem an dich herangetragenen Anliegen. Darauf folgt ein freundliches Nein mit einer kurzen Begründung und am Schluss nochmal etwas Positives.
Beispiel: „Ich finde dein Projekt super und würde dich liebend gern unterstützen. Im Moment fehlt mir jedoch leider die Kapazität. Ich wünsche dir aber ganz viel Erfolg und bin sicher, dass du es gut hinbekommst!“
Humorvoll kontern:
„Ich würde ja gern, aber mein Sofa hat mich schon fest eingeplant.“ 🛋️
„Mein Energie-Konto ist leider im Minus - bitte später nochmal versuchen.“
Praxis-Guide: Grenzen setzen im Alltag
In der Familie kann es helfen, sich feste Zeiten für sich selbst einzuplanen und diese auch offen zu kommunizieren. Es darf auch erlaubt sein, Aufgaben abzugeben - selbst wenn sie nicht genauso erledigt werden, wie man es selbst tun würde. 🤭
Im Job ist es wichtig, Pausen konsequent einzuhalten und sich selbst nicht zur ständigen Erreichbarkeit zu verpflichten. Wenn Aufgaben dich überfordern, darfst du diese auch ablehnen - sachlich, aber bestimmt.
In der Partnerschaft ist es essenziell, die eigenen Bedürfnisse klar anzusprechen, und zwar ohne Vorwürfe. Sich Zeit für sich selbst zu nehmen, darf ein selbstverständlicher Teil der Beziehung sein - ein Akt der Selbstliebe.

Fazit: Du darfst Nein sagen - für ein Ja zu dir selbst 💛
Grenzen setzen ist ein Akt der Selbstliebe. Es bedeutet, dich selbst ernst zu nehmen und dir die Erlaubnis zu geben, deine Bedürfnisse zu achten - auch wenn das für Andere vielleicht manchmal unbequem ist.
Es macht dich nicht egoistisch, sondern ehrlich, kraftvoll und lebendig. Du wirst merken: Je klarer und konsequenter du bist, desto leichter wird es für dich werden, im Alltag stimmige Entscheidungen zu treffen.
Bedenke: Nur DU kannst wirklich wissen, was gut für dich ist und wo deine Grenzen liegen - also kümmere dich um dich🌟
Jetzt bist du dran: 👉 Wie geht es dir mit dem Nein-Sagen? In welchen Situationen fällt es dir besonders schwer? Und wo hast du vielleicht schon Erfolge erlebt?
Schreib mir gerne deine Gedanken und Erfahrungen - ich freue mich riesig auf den Austausch mit dir! 💬
Dein Christian
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