Selbstannahme statt Selbstoptimierung: Ein anderer Weg zu mehr Lebensqualität
- christianrose9
- 25. Aug.
- 4 Min. Lesezeit

In jeder Buchhandlung, auf jeder Konferenz und in jedem Newsletter stolpern wir über Angebote, die versprechen, uns in „nur 7 Tagen zum Selbstoptimierungs-Profi“ zu machen, „endlich die perfekte Morgenroutine“ zu etablieren oder „mit 5 Tricks das eigene Business zu revolutionieren“.
Diese reißerischen Titel suggerieren alle dasselbe: Du bist jetzt noch nicht gut genug... Und während wir also von einem Workshop zum Nächsten eilen, murmelt unser innerer Kritiker unaufhörlich vor sich hin: „Du musst noch mehr leisten, noch öfter an dir arbeiten, sonst bleibst du zurück.“ 😖
Doch was, wenn gerade diese ständige Jagd nach „besser, schneller, weiter“ uns daran hindert, wirklich zu leben? Was, wenn der Schlüssel zu mehr Lebensqualität nicht in noch einem Kurs steckt, sondern darin, uns selbst anzunehmen - mit all unseren Stärken, aber auch Ecken und Kanten?
Warum Selbstoptimierung oft nicht zum Ziel führt
Wir sind umgeben von ständigen Aufforderungen zur Veränderung: Social‑Media‑Posts, die uns eine Blitzdiät anpreisen, Webinare über „Mindset‑Hacks“ oder Ratgeber, die versprechen, Angst in nur drei Schritten zu überwinden. Überall das Versprechen, dass wir - wenn wir nur hart genug an uns arbeiten - irgendwann alles im Griff haben: den Job, die Familie, den Körper, das Mindset.
Doch je intensiver wir nach Perfektion streben, desto größer wird der Druck - und desto lauter die innere Stimme, die uns sagt, wir seien noch nicht gut genug. 🧐
Dieser Kreislauf führt in der Regel abwärts: Schon allein der Gedanke daran, ständig an sich tüfteln zu müssen, raubt Energie und Lebensfreude. Man verliert den Blick für das Hier und Jetzt, fokussiert sich auf "das" zukünftige Idealbild und übersieht dabei, was im Moment schön und wertvoll ist.
Und dann noch die Selbstzweifel, wenn ein geplanter Fortschritt ausbleibt - eine negative Spirale, die viele von uns nachts wachliegen lässt.
Tatsächlich belegen etliche Studien, dass exzessive Selbstoptimierung eher zu Unzufriedenheit führt als zu Glück. Wer sein Leben permanent plant, optimiert und kontrolliert, der verpasst mit unter die spontanen, unerwarteten Momente des Glücks und der Leichtigkeit. 😉
Selbstannahme: Die Basis echten Wachstums
Selbstannahme bedeutet, dich selbst mit all deinen Facetten bedingungslos anzuerkennen. Das heißt nicht, dass du aufhören wirst, dich weiterzuentwickeln... Wenn du z.B. 5 Kilo abnehmen willst, weil du dich so wohler fühlst, dann tu es! Doch mach dich selbst bis dahin nicht runter, nur weil du momentan eben noch diese 5 Kilo mehr hast.
Auf diese Weise verschiebt sich dein Ausgangspunkt: Statt „Ich bin nicht genug, also muss ich mich optimieren“ lautet deine Haltung „Ich bin in Ordnung, so wie ich bin - und ich kann trotzdem wachsen.“ 😊

Und ganz konkret heißt das: Du gestattest dir, Pausen zu machen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Du erlaubst dir, Fehler zu machen und sie als Lerngelegenheiten zu sehen, statt als Beweis, „nicht gut genug“ zu sein. Du nimmst deine Gefühle ernst, statt sie zu verdrängen.
In diesem Klima des Mitgefühls (nicht Mitleids!) können neue Ideen reifen, kreative Lösungen auftauchen und echte Transformation geschehen - und das alles ohne Druck und in deinem eigenen Tempo.
Warum eine liebevolle Haltung zu mehr Handlungsfähigkeit führt
Vielleicht wunderst du dich jetzt: Wie kann es sein, dass gerade dann, wenn ich aufhöre, mich selbst ständig zu optimieren, mein Leben erfolgreicher wird?
Die Antwort liegt in der Natur des Menschen: Wenn wir aus einem Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit handeln, sind wir kreativer, neugieriger und auch motivierter. Anstatt Erfolg als Maßstab für unseren Selbstwert zu sehen, erleben wir ihn als beiläufiges Nebenprodukt unserer authentischen Handlungen.
Es mag paradox klingen, doch wer sich selbst annimmt, ist oft handlungsfähiger als jene, die sich ständig unter Druck setzen. Wenn du dir die Erlaubnis gibst, "unperfekt" zu sein, nimmst du dir z.B. die Angst vor dem Scheitern - und probierst so eher neue Dinge aus. 💪
Aus dieser Leichtigkeit entsteht echter Fortschritt. Du bist motiviert, weil du in einem guten Verhältnis zu dir selbst stehst, nicht weil du dir, oder noch schlimmer 😅, jemand anderem etwas beweisen musst.
Mögliche Stolpersteine... Und wie du damit umgehst
Wer sich auf den Weg der Selbstannahme begibt, stößt vielleicht hier und da auf innere Blockaden. Eventuell ertappst du dich dabei, eben auch diesen Prozess „optimieren“ zu wollen: Du willst möglichst schnell perfekt in Selbstannahme sein... Doch denk daran: Jeder Schritt in Richtung Selbstannahme ist wertvoll, selbst wenn er klein ist.
Viele warten auch darauf, dass „die Umstände“ perfekt sind, bevor sie anfangen, sich selbst anzunehmen und etwas Neues auszuprobieren. Sie schieben diese Selbstfürsorge auf, bis der nächste Urlaub beginnt, bis der nächste freie Abend kommt oder bis sie endlich mehr Zeit haben. Doch DEN "richtigen" Moment gibt es nicht - Aber, es ist immer der richtige Moment! 🌟
Auch ist es leicht, in die Falle zu tappen, sich ständig mit anderen zu vergleichen - sei es mit Kollegen, "Influencern" 😏 oder Freunden. Doch wenn wir unser Selbstwertgefühl von externen Maßstäben abhängig machen, verlieren wir den Kontakt zu unseren eigenen Bedürfnissen und Stärken - Genau das Gegenteil, von dem, was wir eigentlich erreichen wollen!
Richte den Blick also nach innen und frage dich: „Was bedeutet Wohlbefinden und Erfüllung für mich?“ Notiere, welche kleinen Fortschritte du machst - unabhängig davon, was andere tun. So stärkst du dein Selbstwertgefühl von innen heraus!
Ein weiterer Stolperstein ist die Angst, dass Selbstannahme faul macht oder keine Veränderung bewirkt. Tatsächlich aber bildet sie den Nährboden für nachhaltiges Wachstum. Wenn du dir erst einmal bewusst wirst, was alles in dir steckt, kannst du gezielter handeln - statt planlos mehr oder weniger ständig an dir herumzudoktern. 😂 Denn Bewusstwerdung macht handlungsfähig!

Fazit: Wie sieht deine Beziehung zu dir selbst aus?
Bist du eher dein härtester Kritiker oder dein größter Unterstützer? Welche Momente in deinem Leben haben dir gezeigt, dass Selbstannahme Türen öffnet?
Vielleicht erinnerst du dich an eine Situation, in der du einen "Fehler" gemacht hast, dabei aber etwas ganz Wertvolles gelernt hast... oder an einen Augenblick, in dem du dir selbst eine Auszeit gegönnt hast und gemerkt hast, wie sehr dir das gutgetan hat.
Teile deine Gedanken und Erfahrungen gerne in den Kommentaren, oder schreib mir ganz unverbindlich eine E-Mail! Ich freue mich von dir zu lesen. 😉
Dein Christian 🫶


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